Dienstag, 11. Juli 2023

Dieses Jahr haben wir uns für eine Sendekonzession ab 2025 beworben, denn unsere derzeitige Konzession läuft nur bis Ende 2024. Es steht natürlich allen zu, sich ebenfalls für eine Konzession im Versorgungsgebiet Zürich zu bewerben, doch wir finden unsere Konkurrenzbewerber*innen keine hinreichende Alternative - weder zum Mainstream, noch zum Radio LoRa. Mit unserer Stellungnahme wollen wir auf die wesentlichen Schwachpunkte der Konkurrenzbewerbung eingehen.

Und vergiss nicht - wenn du uns unterstützen willst und findest, dass das LoRa weiterhin existieren soll, dann werde Mitglied!

Zürich, 5. Juli 2023

Stellungnahme zur Konkurrenzbewerbung im Versorgungsgebiet Zürich des Vereins Radio 4 mit Radio 4TNG

Sehr geehrte Damen und Herren

Gerne nutzen wir die gebotene Gelegenheit, zur oben genannten Konkurrenzbewerbung wie folgt Stellung zu nehmen:

Radio LoRa

Radio LoRa hat seine Ursprünge in der Zürcher Jugendbewegung der 80er Jahre. Die Inklusion und Wichtigkeit dieser Stimmen, denen die Zukunft gehören soll, ist somit ein Grundstein von Radio LoRa.

Seither haben etliche Kinder- und Jugendsendungen die Radio LoRa Wellen bespielt: Das Community Radio L’oRa Italiana, das seit den Anfängen von Radio LoRa dabei ist, macht neben ihrer wöchentlichen Sendung alle 2 Wochen eine Kindersendung L’oRa dei bambini. Mit Denge Zarokan wurde kürzlich eine neue kurdische Kindersendung ins Programm aufgenommen und FlinTalk wird von FLINTA*-Jugendlichen gestaltet. Radio LoRa übernehmen regelmässig Kinderradio-Projekte der Radioschule klipp+klang. Die Sendung Sirup von und für junge Erwachsene schliesst altersmässig die spezifischen Kinder- und Jugendsendungen im oberen Alterssegment. Auch in anderen Sendegefässen von Radio LoRa (z.B. Info LoRa) sind Jugendliche und junge Erwachsene als Sendungsmachende tätig. Im Praktikumsbereich des Senders arbeiten hauptsächlich junge Erwachsene. Radio LoRa bildet diese Sendungsmachende in Zusammenarbeit mit der Radioschule klipp+klang aus und weiter. Wir erachten unseren Beitrag zur Medienbildung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen als nachhaltig und strukturiert. Sowohl unser Leitbild, unsere Hausordnung und die Sendevereinbarung, wie auch die Stellenbeschriebe der festangestellten Personen sehen Schutzmechanismen bei Machtmissbrauch aller Art vor.

Insbesondere haben diese Personengruppen bei Radio LoRa auch die Möglichkeit, in den verschiedenen Bereichen eines Senders Erfahrungen zu sammeln und/oder auch ein Praktikum zu absolvieren. Unsere Kinder- und Jugendsendungen verstehen wir - wie alle anderen Sendungen - immer als Teil der langen Tradition von Radio LoRa als generationenübergreifendes Projekt.

Hierbei ist der Intergenerationen- und interkulturelle Austausch essenziell für das Radio LoRa. Denn wie das LoRa als Ganzes, sind auch unsere Sendungsmachenden eingebettet in ihren Communities, aus denen sie ihre Themen für ihre Sendungen und Beiträge generieren. Radio LoRa zeichnet sich durch seine Vielfältigkeit, seine lokalen, integrativen und partizipativen Eigenschaften aus, welche Gemeinschaften aus aller Welt verbindet.

Radio LoRa hat langjährige Erfahrung mit partizipativen Strukturen und ist heute mit dem Verein Radio LoRa als Trägerverein und der gemeinnützigen Radio LoRa AG für den Betrieb des Radios sehr solide und demokratisch aufgestellt. Auch auf der finanziellen Ebene hat Radio LoRa genügend Sicherheiten, um auch schwierigere Jahre zu überstehen und seine Unabhängigkeit zu bewahren.

Radio 4TNG

Die Bewerbung von Radio 4TNG zeigt einige Mängel auf:

1. Die Bewerbung bezieht sich sowohl auf das Versorgungsgebiet Winterthur als auch auf das Zürcher Versorgungsgebiet der komplementären Radios. Diese nimmt aber keinen Bezug zu den regionalen Besonderheiten der beiden Versorgungsgebiete und wie darüber berichtet werden soll. Die Realität soll mit nur einem Studio in Winterthur für beide Versorgungsgebiete eingefangen werden - der Studiobus soll nur bei grösseren Events (ausserhalb des Versorgungsgebiets wie z.B. Openairs in Frauenfeld oder St. Gallen) benutzt werden.
2. Die Kurznachrichtenbulletins werden vom SRF und von CH-Media übernommen - die Herstellung eines regionalen Bezugs und einer Perspektivenvielfalt ist laut Bewerbung nicht explizit vorgesehen.
3. Gemäss dem Programmschema der Bewerbung sind keine projektbezogenen Sendereihen möglich. Die festangestellten Personen (ohne Altersgrenze nach oben) bestimmen das eher wenig strukturierte Programm, eine selbstbestimmte Tätigkeit als Sendungsmachende ist für Jugendliche und junge Erwachsene also nicht möglich. Inhaltlich - gemäss den Beschreibungen in der Bewerbung - ist von einer werbefreien Version des bestehenden "20-Minuten" Radios auszugehen. Inwiefern dies eine Bereicherung für die beiden Versorgungsgebiete bedeutet, sei dahingestellt.
4. Die Auseinandersetzung mit politischen Themen ausserhalb der Kurznachrichtenbulletins ist nur als sporadische Möglichkeit angetönt, aber nicht konkret geplant. Politische Bildung für Jugendliche und junge Erwachsene findet nicht statt.
5. Die Aus- und Weiterbildung für Jugendliche und junge Erwachsene ist in den Bewerbungsunterlagen nicht erwähnt - nur für die festangestellten Personen und mit einem sehr bescheidenen Budget.
6. Kinder und Jugendliche gehören zu den vulnerablen Gruppen unserer Gesellschaft. Macht- und sexueller Missbrauch durch die Betreuungspersonen kommen leider viel zu oft vor. In der Bewerbung wird diese Problematik nicht angesprochen, etwaige Schutzkonzepte sind nicht Teil der Bewerbung.
7. Die Kurzversion einer Erfolgsrechnung in den Bewerbungsunterlagen - auch wenn ein branchenüblicher Mindestlohn für Mitarbeitende daraus errechnet werden kann - zeigt die Finanzierungsquellen nicht auf, was die redaktionelle Unabhängigkeit in Frage stellt.

Wir gehen davon aus, mit dieser Stellungnahme die wesentlichen Schwachpunkte der Konkurrenzbewerbung zu erfassen. Da bei einem Zuschlag für Radio 4TNG die beiden heutigen Komplementärradios, Radio Stadtfilter in Winterthur und Radio LoRa in Zürich aus dem Äther verschwinden würden, wäre zugleich eine massive Verringerung der Medienvielfalt zu bedauern.

Freundliche Grüsse

Für den Verwaltungsrat der Radio LoRa gemeinnützigen Aktiengesellschaft

Robert Cerny                                              Juan-Manuel Widmer

Präsident                                                             Mitglied
Verwaltungsrat                                                   Verwaltungsrat

P.S. Der Form halber sei noch festzuhalten, dass dem Gründungsnarrativ des Radios 4TNG den Umgang mit der Wahrheit eher zweitrangig ist, da gemäss uns vorliegendem E-Mail-Verkehr dem Radio LoRa im Jahr 2013 zwei gebrauchte Studioeinrichtungen günstig zum Kauf angeboten wurden. Da Radio LoRa nur für eine Studioeinrichtung Verwendung hatte, wurde vereinbart, dass die zweite Studioeinrichtung an den Verein Radio 4 geht. Ein Gründer von Radio 4 war seinerzeit im Vorstand von Radio LoRa und wickelte den Kauf für Radio LoRa und Radio 4 ab. Er hat die Gelegenheit genutzt, um beide Studioeinrichtungen für Radio 4 zu erwerben und Radio LoRa ging leer aus. Ausdrückliches Insistieren des Kaufvermittlers und von Radio LoRa blieb leider erfolglos.

Dienstag, 11. Juli 2023

Auch in diesem Sommer verschaffen wir uns allen eine Verschnaufpause und stellen Livesendungen ein. Das heisst ab Montag, 17. Juli bis und mit Sonntag, 20. August gibt es KEINE regulären Live-Sendungen. Am letzten Wochenende, am 19. und 20. August, findet "40 Jahre LoRa - 40 Stunden Live" statt, wo wir die Sommerpause mit Essen, Drinks und Live-Sets verabschieden. Bis dann wünschen wir euch allen einen schönen, erfrischenden Sommer und ganz viel Spass beim Hören unseres Sommerprogramms!

P.S. Im Jahr 1992 schrieb jemand während der Sommerpause ein Tagebuch. Klicke auf die Bilder unten um zu lesen, wie es sich damals anfühlte, wenn man Radio LoRa nicht Live hören konnte. (Hast du Lust es dieser Person nachzumachen und selber deine Erlebnisse festzuhalten? Schreib an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!!)

Donnerstag, 29. Juni 2023

Der feministische Streik 2023 war grossartig. Mehr als 120.000 Streiker"innen waren laut und STREIKRADIA machte diese hörbar überall!

Du kannst Nachhinein die Sendungen hier hören und der feministischen Streik jedes Mal das du willst rückblickend!

https://soundcloud.com/radio_lora/sets/streikinterviews-vom-feminfo

https://soundcloud.com/radio_lora/sets/fem-streikjingles-2023

https://soundcloud.com/radio_lora/sets/radia-feministsiche-streik-14

Donnerstag, 29. Juni 2023

Neue Sendung auf RADIA! FlinTalk am 10.Juli 2023 um 14 Uhr zum 1.Mal auf Sendung!

FlinTalk :Wir sind ein Team, momentan bestehend aus sechs FLINTA-Personen zwischen 14 und 16 Jahren.

Uns allen liegt die Veränderung des Systems hin zu Gleichberechtigung aller Geschlechter in allen Bereichen am Herzen und mit unserer Sendung wollen wir andere Menschen informieren, uns mit ihnen austauschen und unseren Horizont erweitern

Diese Welt ist voller Ungerechtigkeiten.

Junge FLINTAS auf der ganzen Welt finden ihre Stimme und lassen sie laut erklingen.

Wir schaffen eine weitere solche Möglichkeit.

Wir erschaffen eine Sendung, in der wir, unsere Erfahrungen, Erlebnisse und Meinungen teilen können.

Eine Sendung von jungen FLINTA für junge FLINTA.

Es ist eine Sendung für uns.

Eine Sendung bei der wir die Themen bestimmen und entscheiden was wichtig ist.

Weitere Sendungen am Montag, 28.August um 14 Uhr und am Montag, 2.Oktober unter der Sendegefass RADIA Femcast

Mittwoch, 28. Juni 2023

Heute jähren sich die Stonewall Riots von 1969, die die darauffolgenden ChristopherStreetDay Demonstrationen ausgelöst haben. Die Riots mit der Polizei dauerten mehrere Tage - vom 28.06 bis am 03.07.
Diesen widerständigen Tagen wollen wir mit einem legendären Buch gedenken, aus dem wir kollektiv Lieblingspassagen vorgelesen haben.

„Faggots and their friends between the revolutions“ (Larry Mitchell, Ned Asta) ist ein schwules & queeres & antikapitalistisches Märchenmanifest.

Sie werden ab heute bis Montag in LoRas Info 18 Uhr zu hören sein!

Samstag, 10. Juni 2023

Der 11 Sekunden Schrei gegen Feminizide wird in STREIKRADIA zu hören sein!

Der Aufruf von der Kollektive NI UNA MENOS ZÜRICH würde schweizweit verbreitet und ein kollektive Aktion von der Streikkollektive geworden.

Nach jedem FEMINIZID in der Schweiz ruft NI UNA MENOS Zürich um 19 Uhr zu einer Protestkundgebung auf der Strasse auf. Am feministischen Streik, 14. Juni 2023, rufen wir zu einem schweizweiten Schrei gegen Feminizide auf.
Genau um 19:00 Uhr: Schrei da, wo du bist - in der Demo, zuhause, Asyllagern, im Gefängnis, am Arbeitsplatz...

11 Sekunden für die 11 ermordeten Frauen im Jahr 2023

Wir wollen uns lebend. #NIUNAMENOS