El Caldo | The Broth: Ein Zyklus aus Abwesenheiten
12. -14. Februar 2021 Online | Radio | Postweg
Ein Projekt der Gessnerallee, Zürich
«Auf der einen oder anderen Seite des Ozeans oder in der Mitte der Meere haben die Menschen immer schon gewusst, wie sie die Kommunikation und den Kontakt untereinander aufrecht erhalten können, um zu überleben: Durch Wellen, Sporen, Winde, oder Telepathie. Die Menschen müssen nicht unbedingt am gleichen Ort und zur gleichen Zeit zusammenkommen, um zu einer bedeutsamen Kraft zu werden...»
Als wir letztes Jahr am Programmtext schrieben, wie konnten wir da ahnen, dass die Welt unsere Gedankenspiele so wörtlich umsetzen würde. Wir überlegten zu dem Zeitpunkt, wie wir einander trotz räumlicher Entfernungen unterstützen können. Dann kam die Pandemie mit ihren massiven Auswirkungen, mit der Zunahme von Gewalt, mit aggressiver Abgrenzung, mit der wachsenden Zahl von Toten. Die Pandemie hat unsere Wahrnehmung neu bestimmt.
Einige der eingeladenen Künstler*innen sind nicht nach Europa gekommen, weil Europa das unmöglich gemacht hat. Andere haben darauf bestanden, trotzdem zu kommen. Einige waren in Europa und haben dennoch beschlossen, sich nicht zu nähern. Und einige kamen nicht, weil sie es einfach nicht wollen. Wir mussten unsere Ressourcen nutzen und unseren Unmut darüber, dass wir nicht reisen und einander nicht persönlich begegnen können überwinden. Wir mussten neue Wege finden, die es uns ermöglichten, die künstlerischen Arbeiten über die Entfernungen hinweg zu teilen und erlebbar zu machen. Wir haben unser Gehör verfeinert, um die Abwesenheiten wahrzunehmen. Papudo, Paris, Lisboa, Melcocho, Medellín, Berlin, Cros Bas, Cali, Užice und Zürich wurden zu den Orten, an denen Künstler*innenZeit fanden, um eine Frage, eine Idee voranzutreiben, ein Werk in eine bestimmte Richtung zu entwickeln.
El Caldo ist der Ort, an dem wir mit eigenen Ohren hören und am eigenen Leib erfahren, was auf diese Weise geschaffen wurde. Keine der Zutaten der Suppe (Caldo) wird einzeln serviert, alle Arbeiten (Audio, Video und Text) werden über drei Tage aneinandergereiht, sodass wir die zwischen den Arbeiten entstehenden Schwingungen wahrnehmen und die Säfte, die im gemeinsamen Sud miteinander verschmelzen, schmecken können.
Catalina Insignares ist Co-Kuratorin an der Gessnerallee und für das Programm El Caldo verantwortlich. Catalina Insignares ist Tänzerin und Choreografin. Geboren in Bogota, lebt und arbeitet sie jetzt in Paris.
RADIO LORA ÜBERTRÄGT AM WOCHENENDE DREI BLÖCKE LIVE:
Freitag, 12. Februar von 20:00 bis 21:30
Loup Rivière: armes molles (15 Min) | Camila Marambio, Bárbara Saavedra, Ariel Bustamante: Transit in the House of Cancer - Radio Version (4.30 Min) | Noís Radio: Desandares–Part 1 (60 Min)
Samstag, 13. Februar von 20:00 bis 21:30
MPA: Adress (20 Min) | Myriam Lefkowitz & Simon Ripoll-Hurier: the signal line (45 Min) | Doña Ola: Todas las aguas – RadioVersion (3-6 Min)
Sonntag, 14. Februar von 20:00 bis 21:30
Noís Radio: Desandares-Part 2 (20 Min) | Camila Marambio, Bárbara Saavedra, Ariel Bustamante: Transit in the House of Cancer - Radio Version (4.30 Min) | Jota Mombaça, Ikí Piña, Slim Soledad: SAID I'M TERRIFIED, BUT I'M NOT LEAVING... (35 Min)
Sonntag, 14. Februar von 20:00 bis 21:30