Klaus
Schwab, Gründer des World Economic Forums (WEF) in Davos, ist gleichzeitig
aktiver Förderer des "Projektes Davos" und der Davoser
Tourismus-Industrie.
Sein
Auftrag einer Studie an die Universität Bern hat zum Thema: "Qualitative
Anhebung aller Infrastrukturen zur Effizienz des Kongresses und des
Wohlbefindens der Teilnehmer".
Das
Wohlbefinden dieses elitären Männerbundes wird in entscheidendem Masse von
MigrantInnen bereitgestellt. Diese sind in Davos kein Thema.
Globalisierer
(USA/EU) versuchen mit immer grösserem technischem Aufwand und rassistischen
Gesetzen, MigrantInnen vom Reichtum auszusperren – jedoch nicht ganz:
Gefragt
sind hochqualifizierte SpezialistInnen für die Multis und
Niedrigstlohn-ArbeiterInnen im Dienstleistungssektor.
Die Politik
des Nordens dient in diesem Zusammenhang dazu, die Rechte und Möglichkeiten von
MigrantInnen einzuschränken, womit diese in einer nahezu beliebig ausbeutbaren
Position gehalten werden können.
In den
Zentren Nordamerikas und Europas konzentriert sich neben den internationalen
Multis zunehmend ein grosser informeller Sektor mit miserabelsten
Arbeitsbedingungen. In ihm werden Frauen in mehrfachem Sinne ausgebeutet: als
Haushaltshilfen, in der Prostitution oder als Ehefrauen. Die Nicht-Anerkennung
frauenspezifischer Fluchtgründe dient der Illegalisierung von Frauen und
versetzt sie in einen rechtlosen Status. Dieser zwingt sie, ihre eigenen
Ressourcen zu Niedrigst-Löhnen anzubieten.In der Arbeitsmigration werden durch
saisonale Arbeitsverträge sogenannt "niedrigqualifiziertes" und
dementsprechend schlecht bezahltes Personal, u.a. vor allem in der
Tourismus-Industrie, eingesetzt. Tourismus dient primär der Erholung des
weissen, männlichen "Homo Oeconomicus" und gilt als Gegenstück zur
Arbeit.
Tourismus
dient der Bedürfnisbefriedigung.
Im Bedürfnisbefriedigungs-Sektor
sind Tätigkeiten und Fähigkeiten gefragt, welche traditionell Frauen
zugeschrieben und in patriarchalem Muster gering bewertet werden.
Es ist der
Wirtschaftszweig mit einem besonders hohen Anteil erwerbstätiger Frauen und
zugleich derjenige, in dem besonders viele MigrantInnen beschäftigt sind.
Er ist
im Kleinen das Abbild der hierarchischen und geschlechtlichen Arbeitsteilung.
Ein kleiner
Teil der Weltbevölkerung geniesst das Recht auf Reisefreiheit und beansprucht
als TouristIn uneingeschränkte Mobilität und Freizügigkeit.
WTO und
OECD empfehlen gerade auch den Ländern des Südens Investitionen in den
Tourismus. Er ist einer der weltweit bedeutendsten Wirtschaftssektoren und ihm
wird ein prächtiges Wachstum prognostiziert.
Einige
wenige Grossunternehmen und Investoren aus dem Norden dominieren diese
"weisse Industrie", indem sie die Gewinne daraus wieder zurückfliessen
lassen. Die Kosten zur Erhaltung der Attraktivität des Tourismus-Ortes, sowie
der nötigen Infrastruktur, werden der betroffenen Tourismus-Region überlassen.
Zusätzlich
richtet die Verwertung von "Kultur" und "Natur" enorme ökologische
und gesellschaftliche Verheerungen an.
Die alljährlich in Davos abgefeierte "Weltwirtschaft" beruht
wesentlich auf der skrupellos ausgebeuteten Niedrigstlohn-Arbeit von
MigrantInnen hier bei uns und von Frauen auf der ganzen Welt. Die traditionell
"weiblich" definierten Tätigkeiten, die Frauen in
hochindustrialisierten Gesellschaften teilweise verweigern, jedenfalls nicht
mehr in ausreichendem Masse übernehmen wollen, werden nicht abgeschafft oder
zwischen Frauen und Männern gerecht verteilt. Sie werden den Menschen,
insbesondere den Frauen, anderer Kontinenten zugewiesen.
Zusammenstellung aus dem Projekt
"FERNWEH" der iz3w, Freiburg
Ursula für Radio LoRa, ZH, Schweiz