Am 9. Januar 2013 wurden die drei kurdischen Frauen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez bei einem politischen Attentat ermordet. Am 23. Januar 2017 hätte der Prozess gegen den mutmasslichen Mörder beginnen sollen. Zu den aktuellen Entwicklungen und zum Todestag der drei Frauen auf Radio LoRa:
* Fraueninfo: Montag, 9. Januar, 18 – 19 Uhr Wiederholung Mittwoch 12 - 13 Uhr
Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez wurden in den Räumen des Kurdischen Informationsbüros in der Nähe des Pariser Nordbahnhofes mit Schüssen in Kopf und Bauch ermordet. Eine gezielte Exekution, mitten in Europa. Vier Jahre später ist der Mord vor Gericht nach wie vor ungeklärt - vieles deutet auf eine Verwicklung des türkischen Geheimdienstes MIT hin. Der mutmasslichen Mörder Ömer Güney wird im Prozess aber keine Auskunft mehr geben können – er ist am 16. Dezember 2016 gestorben. Im Fraueninfo gehen wir Fragen zum Prozess nach und berichten von der europaweiten Grossdemonstration vom Samstag in Paris.
* die Hälfte des Äthers: Montag, 9. Januar, 21 – 22 Uhr Wiederholung Freitag 11 - 12 Uhr
Sakine Cansız war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der kurdischen Befreiungsbewegung. In der Hälfte des Äthers lesen wir aus dem ersten Band ihrer Autobiographie „Mein ganzes Leben war ein Kampf“ vor. Sakine Cansız verfasste dieses Buch in den 1990er Jahren. Sie beschreibt sowohl die politischen Ereignisse als auch ihre ganz persönlichen Gefühle und Gedanken, die der revolutionäre Aufbruch in der Türkei und in Kurdistan in ihr auslöste. Dieser Aufbruch war für sie zugleich ein Prozess der Selbstfindung und Subjektwerdung. Sie erkämpfte sich ihre eigene Persönlichkeit und Identität, indem sie fragend voranging. Letztlich fasste sie mit grosser innerer Freude den unumstösslichen Entschluss: „Ich will Revolutionärin werden und niemand kann mich aufhalten!“ Nach der Buchrezension folgt ein Gespräch mit einer weiteren kämpferischen Frau der kurdischen Befreiungsbewegung und wir diskutieren gemeinsam die Bedeutung von Sakine Cansız.