LoRa Literaturwoche 2010: Alexander Obretenov & Christof Zurbuchen
Die Hühneraugen der Gemütlichkeit
(Aufzeichnung der Liveperfomance in der Starkart-Garage vom 23.Juli 2010)
Mit Alexander Obretenov und Christof Zurbuchen können wir Neuland betreten. Das ist ein grosser Vorteil. Das Duo spinnt mit Worten und Klängen innere Gärten, in denen wir uns niederlassen dürfen. Hier werden Sprach-wendungen umgepflügt, Worte aufgeforstet und Geschichten verdreht. Zurbuchens Alto-Klarinette setzt zuweilen in homöopathischer Manier Akzente: Ein Röcheln mit ethnischem Atem, ein Hauch einer Melodie, Bagatellen und Kapriolen. Dies dient dem gesprochenen Text als Unterlage und ist jeweils ein Türöffner für die Sinne. Obretenovs Sprache scheint dabei wie aus der Retorte entwickelt. Das Deutsch hat er sich grösstenteils selbst beigebracht und er betritt dieses "Terrain" ohne Furcht und Zaudern. Die slawisch eingefärbte Aussprache funk-tioniert dabei als Geschmacksverstärker. Obretenovs sehr bildhaft und lyrisch gehaltenen Texte münden in immer neue Überraschungen und fesseln den Zuhörer. Wir erleben auch, dass neue Worte geboren werden. Wir entdecken unser Mitgefühl, beispielsweise zu einem Tintenfisch. Am Ende eines Auftritts (Performance, Lesung, Kammerstück) merken wir, dass sich unser Gehör zunehmend verfeinert hat und dass unsere Realität mit tausend Schichten unterlegt ist. Dies öffnet uns die Augen – und eben das ist der besagte Vorteil.
Dogan Firuzbay, Juli 2009
www.ghosthamster.ch
www.myspace.com/christofzurbuchen
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Freitag, 06.08.2010 - 23:00 - 23:40
LoRa Literaturwoche 2010: Alexander Obretenov & Christof Zurbuchen
Die Hühneraugen der Gemütlichkeit
(Aufzeichnung der Liveperfomance in der Starkart-Garage vom 23.Juli 2010)
Mit Alexander Obretenov und Christof Zurbuchen können wir Neuland betreten. Das ist ein grosser Vorteil. Das Duo spinnt mit Worten und Klängen innere Gärten, in denen wir uns niederlassen dürfen. Hier werden Sprach-wendungen umgepflügt, Worte aufgeforstet und Geschichten verdreht. Zurbuchens Alto-Klarinette setzt zuweilen in homöopathischer Manier Akzente: Ein Röcheln mit ethnischem Atem, ein Hauch einer Melodie, Bagatellen und Kapriolen. Dies dient dem gesprochenen Text als Unterlage und ist jeweils ein Türöffner für die Sinne. Obretenovs Sprache scheint dabei wie aus der Retorte entwickelt. Das Deutsch hat er sich grösstenteils selbst beigebracht und er betritt dieses "Terrain" ohne Furcht und Zaudern. Die slawisch eingefärbte Aussprache funk-tioniert dabei als Geschmacksverstärker. Obretenovs sehr bildhaft und lyrisch gehaltenen Texte münden in immer neue Überraschungen und fesseln den Zuhörer. Wir erleben auch, dass neue Worte geboren werden. Wir entdecken unser Mitgefühl, beispielsweise zu einem Tintenfisch. Am Ende eines Auftritts (Performance, Lesung, Kammerstück) merken wir, dass sich unser Gehör zunehmend verfeinert hat und dass unsere Realität mit tausend Schichten unterlegt ist. Dies öffnet uns die Augen – und eben das ist der besagte Vorteil.
Dogan Firuzbay, Juli 2009
www.ghosthamster.ch
www.myspace.com/christofzurbuchen