LennonWallImagine Kassandralar

Die Sendungsmacherin der „Sendung des Monats“ ist Ayse Nesrin. Ayse ist in verschiedene Sendeformate des LoRas involviert. Sie ist die emsige Macherin im Studio, stets präsent und voller kreativer Ideen. Das Sendungsformat „Kassandralar“ taucht als Leitgedanke in verschiedenen Sendungen auf, in denen Ayse aktiv ist: „die Hälfte des Äthers“, „Nährwert Kultur“ und „Kassandralar portreler - Porträts“. So vielfältig wie die Portraits der involvierten Menschen sind auch die gebrauchten Sprachen, nämlich türkisch, deutsch sowie die Sendungsthemasprachen der Beteiligten, u.a. kurdisch, zaza, armenisch, spanisch, griechisch, englisch oder französisch.

 

Ayse Nesrins Anliegen ist es, gerade den Menschen, deren Lebensweise durch Fremdzuschreibungen in Frage gestellt wird, den Raum zu bieten, sich auszudrücken. Die übergreifende Klammer ist das Thema Selbstbestimmung, das in den Aktivitäten der Sendungsgäste, in ihren Büchern, Übersetzungen, der Musik, den Filmen, Theaterstücken und anderen künstlerischen Arbeiten aufscheint.

Im Interview berichtet Ayse über ihre Motive, ihre Sendung „Kassandralar“ und ihre weiteren Pläne.

Ein Interview von Ellen Becker

Wie lange machst Du schon Radiosendungen?

Seit 2002 arbeite ich mit anderen Sendungsmacherinnen und mit anderen freien Radios zusammen. Zum LoRa kam ich, als Radio LoRa über eine Veranstaltung des Femia-Kultur- und Bildungshauses für Migrantinnen berichtete, die ich im Dezember 2001 in der Roten Fabrik organisiert hatte. Dies war sozusagen meine erste Sendung, als Gast im LoRa.

Warum hast du deine Sendung „Kassandralar“ genannt?

Kassandra, diese Geschichte kennst du bereits. Kassandra konnte vieles sehen und erkennen, aber sie wurde von niemandem gehört. Es war eine Strafe von niemandem gehört zu werden. Heute gibt es so viele „Kassandras“, die viel wissen und erleben und deren Anliegen es ist, das mitzuteilen. Weil es so viele sind, habe ich die Sendung Kassandralar genannt, mit der türkischen Pluralendung „lar“, was so viel wie mehrere bedeutet. Die Porträts der verschiedenen „Kassandralar“ sollen Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart beleuchten.

Wann kann ich deine Sendung hören und worum geht es in deiner Sendung?

Die Sendung kommt jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 14 und 16 Uhr. Ich porträtiere Künstlerinnen* und Künstler, Musikerinnen* und Musiker, Schriftstellerinnen* und Schriftsteller, Übersetzerinnen* und Übersetzer, Filmemachende*, „LGBTI“ -Individuen, Queer-Sichten, verschiedene Feminismus-Aktivistinnen*, über Menschen, Tiere und die Natur, für das gute Leben und für die Selbstbestimmung, gegen Ausbeutung, Unterdrückung, Sexismus, Rassismus, gegen patriarchale Strukturen und Kapitalismus.

So kommen die Künstlerinnen* und Künstler persönlich zu Wort und erzählen über ihre Bücher. Oder jemand hat einen Artikel geschrieben, über den wir dann sprechen oder diese Person liest ihren Artikel vor. Ich spreche meistens nur die Moderationen, die eigentlichen Sendungsmachenden sind meine Gäste, wie auch die O-Töne, die ich in die Sendung integriere. Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, unterstützen mich die Frauen von der Redaktion „die Hälfte des Äthers“ und der Betriebsgruppe bei der Realisierung der deutschsprachigen Sendungen.

Woher kommen die Künstlerinnen? Kommen sie aus der Schweiz? Oder leben sie im anatolischen Kulturkreis?

Es sind die Themen, die aus verschiedenen geographischen Räumen entnommen sind. Manchmal kommen meine Gäste aus Anatolien und Mesopotamien, aus Städten wie Istanbul, Ankara, Izmir, usw. oder sie leben hier in Zürich, kommen aus verschiedenen Kantonen wie Bern, Basel, Solothurn, St. Gallen. oder sie kommen aus anderen europäischen Städten.

Wie sehen deine Pläne im Bezug aufs LoRa für die kommende Zeit aus?

Im letzten Jahr war ich viel unterwegs und manchmal habe ich in einer Woche durchschnittlich zwei Sendungen vorbereitet. Ich möchte mich in diesem Jahr stärker auf „Kassandralar“ fokussieren. Ich schätze die Möglichkeiten sehr, selbständig und gemeinsam mit anderen Sendungsmacherinnen zusammen Sendungen vorzubereiten und durchzuführen, wenn sich das Bedürfnis danach ergibt. Dabei liegen mir besonders „die Hälfte des Äthers“ und die Kultursendungen wie „Nährwert Kultur“ am Herzen.

Radio LoRa

Militärstrasse 85a, 8004 Zürich

Studio: 044 567 24 00

Koordination: 044 567 24 11

E-Mail Kontakt: Link hier

Präsenzzeiten: Montag bis Freitag 13 – 17 Uhr

IBAN CH91 0900 0000 8001 4403 9

Direct Stream: https://livestream.lora.ch/lora.mp3

Das Radio Lora hat viele Barrieren.
Nur der Eingangsbereich ist rollstuhlgängig. Das Livestudio befindet sich im Parterre, die Tür ist jedoch nur 80cm breit. Zur Toilette und zum Aufnahmestudio muss eine Treppe heruntergestiegen werden.

Führungen für Schulklassen

Auf lora.ch suchen

Verein und Semas

Hier findest du alle Dokumente, die für dich als Sendungs- machende oder als Vereins- mitglied von Interesse sind. Oder wenn du es werden möchtest!

Dokumente
Struktur
Handbuch
Memoarchiv