Am 14. Juni 2019 wurde schweizweit feministisch gestreikt. Der Streik hatte ein Radio: RADIA

Am Tag des grossen historischen Streiks, streikte die feministische Redaktion von Radio LoRa mit dem Mikrofon in der Hand! Den ganzen Tag von 6 Uhr morgens bis Mitternacht berichteten wir live vom Streik in Zürich. Mit Korrespondent*innen auf den Zürcher Strassen und telefonisch schweizweit vernetzt berichten wir aus dem Studio, live von der Demo und von anderen Aktionen.

SCHRITT FÜR SCHRITT, VON DEMO ZU DEMO
Seit fast 35 Jahren trifft sich die feministische Redaktion etwa einmal im Monat zur Redaktionssitzung,für Unterstützung, Austausch und zum Planen von Kampagnen.
Dieses Jahr kamen noch einige dazu: die Sitzungen des feministischen Streikkollektivs in Zürich. Um das feministische Jahr, insbesondere den 14. Juni zu planen,organisierten wir schon im Januar einen RADIA Brunch. Mit Entschlossenheit und Aktivismus gingen wir die Planung des feministischen Jahres an. Nach dieser Planung ging es zuerst ins Studio, um Sondersendungen für den Streik zu produzieren und noch mehr FLINT für den Streik zu mobilisieren.
Im Vorfeld des Streiks schickten wir in einer Sonderreihe des feministischen Infos die Stimmen der Streikenden in den Äther.
Danach ging es auf die Strasse! An der Demo zum internationalen Frauenkampftag waren wir zum ersten Mal in unserem Studio auf vier Rädern unterwegs – die Generalprobe für den 14. Juni. Von technischen Problemen liessen wir uns nicht abhalten. Später als gewünscht erreichten wir den Central, als die Polizei gerade die Demo blockierte. Direkt vor Ort haben wir aus dem Bus feministisch von der Strasse für die Strasse berichtet.

WARMLAUFEN AM 1. MAI
Und dann war plötzlich schon Mai. «Frauen*kampf – Frauen*streik» lautete das Motto des 1. Mai-Komitees für dieses Jahr. Selbstverständlich brachten sich auch die Radias mit ihren Überlegungen ins politische Programm und Geschehen ein. Zusammen mit dem Frauen*streik Kollektiv Zürich organisierten wir eine Veranstaltung. Wir berichteten drei Tage live aus unserem kleinen Studio auf dem Kasernenareal. Sogar die Hauptrednerin Annie Raja war zu Gast bei uns.Zwischenzeitlich ging es weiter mit den RADIA-Sitzungen, Sendungen und Weiterbildungen… Wir waren parat für den historischen feministischen Tag.


DER GROSSE TAG IST DA
Der Countdown begann am 10. Juni. Ab diesem Tag sendeten wir täglich spezielle RADIA Streik Morgensendungen. Der Planungsstress stieg – unsere Vorfreude und Entschlossenheit auch! Wir wollten es dieses Mal anders machen als 1991 und selbst für eine starke feministische Berichterstattung sorgen. Die Musik für den Autokorso um Mitternacht des 13. Juni war programmiert und pünktlich um 00:00 sendeten wir das RADIAStreiksignal: «Aufruf an alle Frauen: STREIKT!».
Die Nacht war kurz. Schon um 6 Uhr morgens waren die ersten Radias schon wieder auf Sendung und starteten mit dem Morgenprogramm in den grossen historischen Tag. Die anderen Radias schwärmten in die Stadt aus. Während je ein Zweierteam im Studio die Stellung hielt, begleiteten die live Reporterinnen die Aktionen auf der Strasse, zum Beispiel als der Streik mit einer Solidaritätsaktion vor dem Frauengefängnis ankam. Den ganzen Tag klingelte das Studiotelefon: Aktivistinnen aus der ganzen Stadt wollten über ihre Aktionen berichten.


AUF ZUR MASSENDEMO!
Dann machte sich der RADIA-Bus auf den Weg zum Besammlungsplatz am Limmatquai und begleitete den gesamten Demozug. Wir berichteten live aus der grössten Massendemo in Zürich und mussten unsere Schätzungen immer wieder nach oben korrigieren: zu Beginn der Demo sprachen wir noch 50 000 Teilnehmer*innen – am Ende von 160 000 Teilnehmer*innen. Wir alle waren überwältigt von diesem Tag – und dem RADIAProgramm: alles live und in kollektiver Arbeit entstanden, feministisch und internationalistisch.
Wir waren das Radio des feministischen Streiks.
Mit derselben Energie wollen wir weitermachen: Die Hälfte des Äthers wird darum zu RADIA. Seit den Anfängen von LoRa war die Frauenredaktion eine wichtige Säule des Radios und hat dafür gekämpft, dass in allen betrieblichen Bereichen und im on air Programm zur Hälfte Frauen vertreten sind. Heute hat sich unser politisches Subjekt erweitert, was sich inhaltlich und in der Namensgebung spiegeln soll. Im Rahmen des feministischen Streiks haben wir uns als RADIA, als Radio der feministischen Bewegung präsentiert – und haben auch das «Fraueninfo» am Montag in «Feministisches Info» umbenannt, um auszudrücken, dass wir alle FLINT-Personen als politische Subjekte ansprechen und einbeziehen wollen. Unsere Ziele bleiben die gleichen: wir agieren für feministische Veränderungen in Gesellschaft und Politik und setzen uns für eine feministische und internationalistische Perspektive ein, nicht nur in der Hälfte des Äthers, sondern im ganzen Radio.

Nicht nur on air, auch online sind wir präsent:
Besuch unsere feministische Informationsplattform feminist-radia.org
Über diese multimediale und vielsprachige Plattform können feministische Bewegungen, Einzelpersonen und Organisationen Inhalte für eine feministische Berichterstattung finden. Feminist-radia.org bietet Frauen* und Feministinnen die Möglichkeit, ihre Forderungen und Perspektiven selbst einzubringen und sich zu vernetzen.
Mit vielfältigen Formaten mobilisieren und sensibilisieren wir zum feministischen/Frauen*Streik – und darüber hinaus!!

Feministische Streiksendungen von RADIA zum Nachhören:

"Die Stimmen der Streikenden" stellt jede Woche im feministischen Info verschiedenen Frauen* und Frauen*organisationen das Mikrofon zur Verfügung.

Weitere Streiksendungen und Jingles hier zum Nachhören

Die Hälfte des Äthers: die feministische Themensendung jeden Montag um 20 Uhr

Mujeres: immer dienstags 15 Uhr

Pandora's Box, Lesbenmagazin: jeden zweiten Samstag 20 Uhr

Schalt dein feministisches RADIA ein! 97,5 MHz | DAB+ | www.lora.ch

 

Radio LoRa

Militärstrasse 85a, 8004 Zürich

Studio: 044 567 24 00

Koordination: 044 567 24 11

E-Mail Kontakt: Link hier

Präsenzzeiten: Montag bis Freitag 13 – 17 Uhr

IBAN CH91 0900 0000 8001 4403 9

Direct Stream: https://livestream.lora.ch/lora.mp3

Das Radio Lora hat viele Barrieren.
Nur der Eingangsbereich ist rollstuhlgängig. Das Livestudio befindet sich im Parterre, die Tür ist jedoch nur 80cm breit. Zur Toilette und zum Aufnahmestudio muss eine Treppe heruntergestiegen werden.

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