Infolora war gestern in Bern und berichtet durch die Stimmen von den Protesten - hier der Infolora-Podcast zum Nachhören.
Die Klimabewegung hielt bis heute Nacht den Bundesplatz besetzt. Die Protestierenden liessen sich durch die drohende polizeiliche Räumung nicht davon abbringen, ihre Botschaft lautstark an die Öffentlichkeit zu tragen. Die Klimabewegung fordert ein sofortiges Handeln gegen die Klimakatastrophe. Dafür soll unser Ernährungssystem auf den lokalen Bedarf und agroökologisch ausgerichtet werden. Im Finanzsektor wird die sofortige Offenlegung der Finanzflüsse und die Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 auf Netto 0 verlangt. In der Demokratie werden Verbesserungen gefordert, um die Bevölkerung integrieren zu können und auf die Wissenschaft hören zu müssen.
Ebenso demonstrierten gestern in Bern geflüchtete Migrant*innen mit negativen Asylentscheid in Bern gegen ihre Isolation durch das Asylsystem. Mehrere hundert – darunter auch zahlreiche Kinder und Menschen mit Behinderungen - sind aus Bern, Zürich, Basel, Jura, Freiburg und anderen Kantonen angereist, um in der Hauptstadt Respekt, Würde und Aufenthaltsbewilligungen für alle zu fordern. Als abgewiesene Asylsuchende leben alle in Rückkehrzentren. Als (geflüchtete) Migrant*innen aus nichteuropäischen Staaten brauchen sie dringend Gleichbehandlung mit Schweizer*innen und mit europäischen Migrant*innen. Die alltägliche Gewalt im Asylsystem und die Zwangsabschiebungen sind diskriminierend und müssen endlich enden. Die Polizei blockierte die Demo mit Tränengas, Wasserwerfer und Gummischrot.
Und - Frag Nicht hat uns heute einen musikalischen Beitrag zur Klimabewegung geschickt - wir sagen danke, und verlinken gerne auf das brandneue Video Eisberg!
Bilder/Copyright: Jason Stu